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Das Phänomen Bernhard Langer


Artikelnummer NEW-5625

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Das Phänomen Bernhard Langer NEUERSCHEINUNG!

Reinhold Schnupp hat die Karriere von Golf-Star Bernhard Langer über fast vier Jahrzehnte journalistisch begleitet. Knapp 37 Jahre nach seinem erstem Sieg in Augusta 1985 wird Bernhard Langer 65 Jahre alt. Trotz seines fortgeschrittenen Alters hört der frühere Weltranglistenerste und zweimalige US-Masters-Sieger noch immer nicht auf zu siegen.

Schnupp hat viele große Erfolge Langers hautnah miterlebt, er hat ihn sowohl in seinem Geburtsort Anhausen als auch in seiner heutigen Heimat in Boca Raton/Florida besucht und dabei die private Seite eines der größten deutschen Sportidole kennen gelernt. In seinem Buch geht er auch der Frage nach, wie es Langer schafft, auch mit über 60 Jahren, als Teil der "silver generation", außergewöhnlich vital, fit und leistungsstark zu bleiben. Was können wir vom Menschen und Golfer Bernhard Langer lernen? 

Hardcover: 152 Seiten
Reinhold Schnupp
ISBN-13: 978-38857-958-27
Größe: 20,5 x 14,8 cm

 

Textauszug Seite 17
6. Severiano Ballesteros, ein Konkurrent der besonderen Art Beide Golfer, Ballesteros und Langer, zählen zur Goldenen Generation europäischer Profis, zu den „big five“, zu denen auch Nick Faldo, Sandy Lyle und Ian Woosnam gehörten. Die fünf Spieler sind fast gleichaltrig und haben gemeinsam so etwas wie einen Zeitenwandel im internationalen Golf initiiert. Denn bis zum Anfang der 1980er Jahre hatten Europas Golfer in den USA nur wenig zu melden. Schon gar nicht an der feinsten Adresse im US-Golf, in Augusta. Doch jeder der „big five“ gewann mindestens einmal im „Wohnzimmer“ der Amerikaner. Und es kam sogar noch schlimmer: Ausgerechnet in Augusta dominierten sogar seit Anfang der 80er Jahre plötzlich die Europäer das US Masters. Faldo (1989, 1990 und 1996) gewann sogar dreimal auf den gefürchteten Grüns des Augusta National Golfclubs, Ballesteros (1980 und 1983), Jose Marie Olazabal (1994 und 1999) und Langer (1985 und 1993) zweimal, Ian Woosnam war 1991 der Sieger.
Unterschiedlicher hätten der Spanier und der Deutsche jedoch nicht sein können: Hier der introvertierte, fleißige Deutsche, auf der anderen Seite der Mann, der wie kein anderer selbst aus den kuriosesten, fast ausweglos scheinenden Balllagen doch noch einen Ausweg fand. Ballesteros, der „Stier von Pedrena“, wie sein Spitzname lautete, liebte es, volles Risiko auf dem Golfplatz zu gehen. Er galt vielen als Genie, und er konnte feiern wie kein anderer. Gelungene Schläge und Siege bejubelte er an Ort und Stelle mit geballter Faust.
Große Gesten gehörten bei Ballesteros einfach dazu; die Fans liebten das. Kein Wunder also, dass Langer einmal das Wort „intimidating“ mit Blick auf seinen Konkurrenten wählte. Ballesteros, so Langer, könne seine Mitspieler schon einschüchtern.
Diese eine kurze Bemerkung sorgte zwischen den Beiden lange für eine, zurückhaltend ausgedrückt, eher kühle Atmosphäre. Doch wirklich spürbar wurde das nur selten. Schon gar nicht bei ihrem Besuch im ZDF-Sportstudio, als Langer dem Spanier den Showact überließ. Auf den Wunsch des Moderators, doch einmal etwas von ihren Künsten im Studio zu präsentieren, ließ Ballesteros einige Minuten einen Ball auf der kleinen Schlägerfläche eines Eisens tanzen. Langer lächelte dazu und hielt sich lieber im Hintergrund. Wie so oft, möchte man hinzufügen.